Nabelbruch

Nabelhernien sind Eingeweideausstülpungen im Nabelbereich. Frauen sind grundsätzlich 3 bis 5 mal häufiger betroffen als Männer. Nabelhernien treten besonders bevorzugt bei Frauen nach mehrfachen Schwangerschaften sowie bei Übergewicht auf. Eine vorausgegangene Bauchspiegelung stellt häufig ein zusätzliches Risiko dar.

DHG Qualitätssiegel

Nabelhernien können in bis zu 20 Prozent zu einer Einklemmung führen. Diese stellt in den meisten Fällen eine absolute = sofortige Operationsindikation dar.  Als Bruchinhalt finden sich häufig Dünndarmanteile oder Teile des Fettgewebes, welches vor dem Darm liegt.

Grundsätzlich werden Operationsverfahren mit und ohne Netz unterschieden. Die Entscheidung welches Verfahren hängt von mehreren Faktoren ab:

– Risikoprofil der Patienten/innen (siehe auch Menüpunkt Leistenbruch)

– Größe des Bruches und Klassifikation des Bruches (Europäische Klassifikation seit 2009)

– Belastungsprofil der Patienten/innen

– Wunsch des Patienten/der Patientin

Operationsverfahren:

Nahtverfahren

Bei kleinen Nabelhernien bis 1,5 cm Bruchlückendurchmesser und fehlendem Risikoprofil des Patienten/ der Patientin kommt in der Regel ein Nahtverfahren zum Einsatz. Die Naht erfolgt heutzutage meist durch eine fortlaufende Stoß-auf-Stoß-Naht mit einem nicht auflösbarem Nahtmaterial nach DICK oder ISRAELSSON. Fasziendoppelungsverfahren spielen heute aufgrund der sich entwicklenden zu großen Spannung auf den Nähten der Bauchdecke keine Rolle mehr, da eine erhöhte Rate an Rezidiven (=Wiederauftreten von Brüchen) zu verzeichnen ist.

Netzverfahren

Hier gibt es zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten der Netzversorgung mit unterschiedlichen Materialien und unterschiedlichen Netzgrößen .

Von uns bevorzugt werden sogenannte rückseitige = retromuskuläre extraperitoneale Netz-Techniken im Sinne der PUMP oder PEMP-Technik, welche die Bruchlücke von innen stabilisieren. Ein dazu praktischer Vergleich aus dem Alltäglichen ist der rostige Eimer mit einem Loch, welcher am besten durch eine Zeitung von innen abgedichtet wird, damit der Sand nicht heraus rieselt.

Es gibt dabei z.B. spezielle beschichtete Netze die von der Bauchhöhle eingesetzt werden als sogenanntes IPOM (=intraperitoneale Onlay Meshplastik) .

Ansonsten gibt es Netze die zwischen Bauchfell und innerster Bauchmuskelschicht eingesetzt werden als sogenanntes Sublay- Mesh. Die Größe des Netzes richtet sich nach Bruchlückendurchmesser und Beschaffenheit der Umgebung. Eine Überlappung der Bruchlücke von 2-5 cm ist Voraussetzung für ein langfristig gutes Ergebnis. Die Fixierung des Netzes erfolgt bei uns in der Regel durch nicht auflösbare Nähte und in unserer Praxis nicht durch sogenannte Tacker.

Grundsätzlich gilt auch hier das Konzept der Leichtgewichtigkeit und Makroporösität der Netzmaterialien, welches eine ausreichender Stabilität aber auch eine sehr gute Flexibilität erlaubt.

Was passiert nach der Operation?

Die Empfehlungen, die für den Leistenbruch (siehe Menüpunkt Leistenbruch) gelten ebenso für Nabelbrüche.!