Hämorrhoiden

Unter Hämorrhoiden versteht man die Vergrößerung eines natürlicher Weise unter der Enddarmschleimhaut vorhandenen blutreichen Schwellkörpers. Dadurch kann der Feinverschluss des Afters beeinträchtigt werden. Es kommt zu Blutungen, Juckreiz, Brennen oder Nässen. In fortgeschrittenen Stadien können die Hämorrhoiden ganz oder teilweise aus dem After hervortreten (Prolaps).

Hämorrhoiden ohne oder mit geringem Prolaps (Stadium I und II) können durch Verödung oder Abschnürung in der Praxis gut behandelt werden. Bei der Verödung (Sklerosierung) wird eine Substanz in das Hämorrhoidengewebe gespritzt, die zu einer Schrumpfung und Vernarbung führt. Bei der Abschnürung (Ligatur) bindet man Hämorrhoidengewebe mit kleinen Gummibändchen ab. Beide Methoden sind nahezu schmerzfrei, müssen jedoch mehrmals im Abstand einiger Wochen durchgeführt werden.

Hämorrhoiden mit größerem oder ständigem Prolaps (Stadium III und IV) müssen in der Regel operativ in Narkose behandelt werden. Besteht nur ein Prolaps an einer Stelle, kommt eine kleine Ausschneidung mit oder ohne Naht in Frage (Milligan-Morgan, Ferguson). Ist der Prolaps ausgeprägt, sind ausgedehntere Operationen notwendig (Parks, Fansler-Arnold).

Für einen Prolaps, der sich gut in den After zurückschieben lässt, gibt es neuere, weniger schmerzhafte Verfahren ohne Ausschneidung von Hämorrhoidengewebe. Bei der OP nach Longo wird mit einem besonderen Klammernahtgerät Darmschleimhaut oberhalb des Hämorrhoidenareals gerafft und dadurch der Prolaps beseitigt. Beim THD-Verfahren sucht man die Hämorrhoidalarterien ultraschallgesteuert auf und unterbindet sie. Dieses Verfahren alleine eignet sich auch für größere Hämorrhoiden ohne Prolaps. Durch zusätzliche Raffungsnähte erfolgt dann ggf. die gleichzeitige Beseitigung eines Prolaps. Einen Fernsehbeitrag im Magazin rbb praxis zum THD-Verfahren finden Sie unter www.youtube.com/watch?v=BziRhoYdspA, weitere Informationen unter http://www.haemorrhoidenbehandeln.de/.